Wohin nach der Schule?

Für viele Eltern behinderter Kinder ist es ein Kraftakt, eine geeignete Anschlusslösung nach der Oberstufe zu finden. Als erstes muss geklärt werden, ob auf der beruflichen Schiene eine Ausbildung, ein Arbeitsplatz im ersten Arbeitsmarkt oder ein geschützter Arbeitsplatz gefunden werden und ob eine Ablösung vom Elternhaus stattfinden soll. Wird eine umfassende Betreuung durch eine stationäre Einrichtung in Betracht gezogen, müssen sich die Eltern auf die Suche nach einer geeigneten Institution machen. Die Platzverhältnisse in Institutionen sind angebotsorientiert, deshalb hat es häufig nicht genügend Platz in der gewünschten Institution oder es gibt keine auf die Bedürfnisse wirklich passende Institution.

Im Rahmen der beruflichen Grundbildung regelt das Berufsbildungsgesetz die drei- oder vierjähre berufliche Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ) sowie die zweijährige berufliche Grundbildung mit eidgenössischem Berufsattest (EBA). Letztere richtet sich vor allem an Jugendliche mit einem besonderen Bildungsbedarf. Für diese bietet INSOS Schweiz zusätzlich eine Praktische Ausbildung (PrA) an, die sich stark an den individuellen Fähigkeiten der Jugendlichen orientiert. Als zusätzliche Unterstützungs- und Begleitmassnahme im Zusammenhang mit der beruflichen Grundbildung werden für Jugendlichen mit besonderem Bildungsbedarf Stützkurse, Individuelle Begleitung, Verlängerung der Ausbildungsdauer oder Case Management Berufsbildung angeboten.

Die IV unterstützt die berufliche Eingliederung mit verschiedenen Leistungen (Finanzierung von behinderungsbedingten Mehrkosten bei einer erstmaligen beruflichen Ausbildung, Ausrichten von Taggeldern, finanzielle Unterstützung von Arbeitgebern bei Einarbeitung oder Praktikum usw.). Sind Jugendliche wegen einer Behinderung in ihrer Berufswahl beeinträchtigt, können sie eine behinderungsspezifische Berufsberatung bei der zuständigen IV-Stelle beantragen. Weiter besteht die Möglichkeit einer Supported Education: Im Auftrag der IV unterstützt ein Ausbildungscoach die Jugendlichen während einer 2- bis 4-jährigen beruflichen Grundbildung (EBA oder EFZ). Ist eine reguläre Ausbildung im ersten Arbeitsmarkt nicht möglich, kann die erstmalige berufliche Ausbildung im zweiten Arbeitsmarkt stattfinden. Spezialisierte Ausbildungsstätten bieten neben den Ausbildungen nach Berufsbildungsgesetz oftmals auch niederschwellige praktische Ausbildungen an. Nach Abschluss der Ausbildung kann die IV im Rahmen der Arbeitsvermittlung bei der Suche nach einem Arbeitsplatz im ersten Arbeitsmarkt weiterhin aktiv unterstützen.

Eine Vielzahl von Organisationen unterstützt ebenfalls die berufliche Eingliederung, meist mit regionalen oder thematischen Schwerpunkt. Einige davon finden sich im Folgenden:

Nützliche Informationen

Das Portal der Berufsbildung mit allen kantonalen Berufsbildungsämter und allen eidgenössisch anerkannten Berufen der beruflichen Grundbildung (EFZ, EBA) auf. Sie gibt auch Informationen zum Case Management und zum Nachteilsausgleich in der Berufsbildung.
www.berufsbildung.ch

Nationaler Branchenverband der Institutionen für Menschen mit Behinderung INSOS. Viele Informationen zu (Berufs-)Bildung und Arbeit, z.B. Auflistung aller PrA-Abschlüsse.
www.insos.ch

Umfassendes Adressverzeichnis der Berufsbildungsämter, der Berufs-, Studien- und Laufbahnberatungen inkl. der IV-Berufsberatung und der regionalen Arbeitsvermittlungen (RAV).
www.adressen.sdbb.ch

Profil – Arbeit & Handicap, eine Stiftung der Pro Infirmis, fördert die Integration von Menschen mit Behinderung in die Arbeitswelt und stärkt deren Stellung im Berufsleben.
www.profil.ch

Der Verein Compasso fördert aktiv die berufliche Wiedereingliederung in den ersten Arbeitsmarkt und stellt den Arbeitgebern alle notwendigen Informationen, Instrumente und Kontaktstellen zur Verfügung.
www.compasso.ch

Das Portal «Mein Beruf» zum Themenkreis Bildung, Beruf, Behinderung und Geschlecht von avanti donne richtet sich an Frauen und Mädchen mit Behinderung.
www.mein-beruf.ch

Das Zentrum für berufliche Abklärung (ZBA) in Luzern ist eine spezialisierte berufliche Arbeits- und Abklärungsstelle für Menschen mit einer erworbenen Hirnverletzung oder anderen neurologischen Erkrankungen.
www.zba.ch

Berufliche Integration

Die Personalverleihfirma für Menschen mit Handicap «Mitschaffe» hat die Inklusion und Integration in den ersten Arbeitsmarkt zum Ziel.
www.mitschaffe.ch

Die Plattform Meinplatz gibt eine Übersicht über Tages-, Wohn- oder Arbeitsplätze in Institutionen für erwachsene Menschen mit Behinderung in der Deutschschweiz.
www.meinplatz.ch

Die Stiftung Landwirtschaft und Behinderte vermittelt und begleitet betreute Wohn-, Arbeits- und Ausbildungsplätze für Menschen mit Behinderung auf landwirtschaftlichen Betrieben in der deutschsprachigen Schweiz.
www.lub.ch

Mit einem interdisziplinären Projekt ermutigt die Hochschule Luzern Unternehmen in der Tourismusbranche, Mitarbeitende mit Beeinträchtigungen einzustellen.
www.tourismus-mitenand.ch

Informationen zur beruflichen Grundbildung Assistent/in Gesundheit und Soziales EBA.
www.savoirsocial.ch

Regionale Berufsintegrations-Angebote

Die Stiftung Andante bietet ein Tageszentrum für Menschen mit einer Hirnverletzung in Winterthur und begleitete Wohnplätze in der Ostschweiz.
www.stiftung-andante.ch

Die Stiftung Förderraum unterstützt die Berufsbildung und Integration in die Arbeitswelt im Raum St. Gallen.
www.foerderraum.ch

Der Ostschweizer Verein zur Schaffung und zum Betrieb von Wohnmöglichkeiten für Körperbehinderte (OVWB) begleitet Menschen nach einer Hirnverletzung oder mit schweren körperlichen Beeinträchtigungen auf dem Weg in eine gute Arbeitsstelle.
www.ovwb.ch/cavere

Die berufsbildneria unterstützt und begleitet junge Menschen mit besonderem Bedarf vor, während und nach der Berufsbildung auf ihrem Weg in den Arbeitsmarkt im Kanton Zürich und den angrenzenden Regionen.
www.berufsbildneria.ch

Die Stiftung La Capriola bietet eine integrative Berufsausbildung in Hotellerie, Gastronomie und im Heimbereich in Graubünden.
www.lacapriola.ch

Der Verein Impulse – ein Arbeitsmarkt für alle unterstützt die berufliche Integration von Menschen mit Behinderung in der Region Basel, u.a. mit einem Mentoring-Programm.
www.impulse.swiss

Suche Startseite
Suche