Assistenz

Dank des 2012 eingeführten Assistenzbeitrags der IV ist es möglich, persönliche Assistent:innen einzustellen. Um diesen bei Minderjährigen beantragen zu können, ist entweder die höchste Stufe des IPZ nötig, oder das Kind bzw. der Jugendliche muss die Regelschule besuchen. Ist er aber einmal zugesprochen, bleibt er auch beim Erwachsenwerden erhalten. Assistent:innen unterstützen in allen Bereichen des Alltages und können bei Kindern und Jugendlichen die Eltern entlasten.

Allgemeine Informationen

Die Assistenz-Plattform CléA versteht sich als Schlüssel zur Assistenz. Sie vermittelt online zwischen Personen, die Assistenz suchen und solchen, die als Assisent:innen arbeiten möchten.
www.clea.app

Der Verein Assistenzbüro ABü bezweckt für Menschen mit einer Behinderung die Förderung und Weiterentwicklung eines Lebens mit persönlicher Assistenz. Auf seiner Website lassen sich sehr viele gute Materialien für die Anstellung und Administration von Assistenzpersonen herunterladen, zum Beispiel zu ganz praktischen Fragen, wie man ein Zeugnis für eine Assistentin verfasst.
www.assistenzbuero.ch

Auf der öffentlichen Facebook-Gruppe Assistenzbörse können Stellengesuche und Stellenangebote im Bereich der persönlichen Assistenz gepostet werden.
Zur Gruppe

Der Verein Leben wie Du und Ich hat sie das selbstbestimmte Leben mit Assistenz auf die Fahne geschrieben. Er unterstützt Menschen mit Behinderung dabei, dieses Modell zu verwirklichen.
www.lebenwieduundich.ch

Die Stiftung Pontas begleitet Menschen, die mit persönlicher Assistenz leben oder es in Erwägung ziehen – mit der Überzeugung, dass das Ziel einer inklusiven Gesellschaft über die Weiterentwicklung des Assistenzmodells führt.
www.pontas.ch

Assistenz durch Familienmitglieder

Mit dem Assistenzbeitrag ist es nicht möglich, direkte Familienmitglieder für ihre Unterstützungsleistungen zu bezahlen. Pflegende Angehörige (sogenannte Carer) übernehmen oft auch Grundpflege-Aufgaben wie Essen und Trinken, An- und Auskleiden, Körperpflege, Hygiene, Mobilisation und Lagerung. Spezialisierte Spitexorganisation bieten pflegenden Angehörigen vermehrt die Möglichkeit, sich anstellen zu lassen, um dafür einen Lohn zu erhalten, der über Kostengutsprachen der Krankenkasse finanziert wird. Zum Teil wird ein Pflegehelferkurse vorausgesetzt. Neben Lohn, Sozialleistungen und Weiterbildungsangeboten erhalten betreuende Angehörige Unterstützung durch eine Care Manager:in, die ihnen hilft, die Betreuung, Pflege und Gesundheit zu koordinieren.
Eine gründliche Abklärung im Vorfeld, ob dies finanziell Sinn macht, ist wichtig. Damit können pflegende Angehörige sicherstellen, dass sie durch den Bezug von Lohn für Grundpflegeleistungen keine Beiträge aus dem Assistenzbeitrag, IPZ oder Spitex-Stunden verlieren.
Zum Spitex-Finder

AsFam unterstützt pflegende Angehörige, indem sie diese ebenfalls mit Arbeitsverträgen anstellt und ihnen für die Dauer der erbrachten Pflegeleistungen einen angemessenen Lohn und Sozialversicherungsbeiträge bezahlt. Dies in verschiedenen Kantonen in der Deutschschweiz.
www.asfam.ch

Solicare ermöglicht eine finanzielle Entschädigung sowie Entlastungsangebote für die häusliche Pflege eines Familienmitglieds. Als Spitexorganisation können sie Leistungen der Grundpflege (sofern mehr als 1.5 Stunden pro Tag) mit der zuständigen Versicherung abrechnen. Angehörige erhalten einen Stundenlohn abzüglich der Sozialversicherungsbeiträge. Auch Angehörige ohne Pflegehelfer-Diplom können angestellt werden. Solicare ist fast in der ganzen Deutschschweiz tätig.
www.solicare.ch

Auch die Caritas stellt in einem neuen Projekt pflegende Angehörige aus dem Kanton Luzern und Zug zu einem Stundenlohn von Fr. 35.- an und zahlt in die Sozialversicherungen ein. Abgerechnet wird über die zuständige Krankenkasse. Zudem besucht eine diplomierte Pflegefachperson die Angehörigen regelmässig, erstellt mit ihnen einen Pflegeplan und stellt somit die Qualität der Pflege sicher.
www.caritascare.ch